Haarausfall bei Frauen: Arten, Auslöser und Maßnahmen – Nicht nur Männer können unter lichtem Haupthaar leiden. Auch bei etwa einem Drittel der Frauen tritt Haarausfall (Alopezie) auf. Die Gründe hierfür sind vielfältig und können bei der Frau unter anderem hormonell bedingt sein.
Zum Glück lassen sich die Beschwerden oftmals lindern. Für verschiedene Auslöser kommen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten auch für Männer in Frage.
Was ist Haarausfall?
Für gewöhnlich gilt eine gepflegte, volle Haarpracht als Schönheitsideal. Umso belastender empfinden Frauen und Männer, wenn sich ihr Haupthaar immer weiter lichtet und unter Haarausfall leidet. Manchmal tut ihnen der Haarverlust jedes einzelnen Haares weh.
Von krankhaftem Haarausfall, also Effluvium, ist jedoch erst die Rede, wenn täglich mehr als 100 Haare bei einer Frau ausfallen. Das gilt allerdings auch für Männer.
Arten von Haarausfall bei Frauen
Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall bei Frauen. Dazu zählt:
- Androgenetische Alopezie (erblich bedingter Haarverlust bei der Frau)
- diffuser Haarausfall
- Traktionsalopezien / traumatische Alopezien
- kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata) und
- vernarbende Alopezie.
Je nach Auslöser treten diese Haarausfall – Typen in unterschiedlicher Häufigkeit sowie Ausprägung bei der Frau auf. Weitere Informationen zum Thema „Haarausfall Arten“ können Sie gerne unter Haarausfall Arten abrufen.
Welche Ursachen kann Haarausfall (Alopezie) haben? Was hilft gegen Haarausfall (Alopezie)?
Haarausfall bei Frauen und Männer kann verschiedene Gründe haben. Je nach Anlass und Symptome können unterschiedliche Behandlungswege des Haarausfalls bei Frauen und Männer in Betracht gezogen werden.
Erblich bedingter Haarausfall
Bei manchen Frauen und Männer reagieren die Haarwurzeln überempfindlich auf den körpereigenen Botenstoff Dihydrotestosteron (DHT). Dies kann zu Haarausfall bei Frauen und Männer führen. Bei Männern ist dies der häufigste Auslöser für Haarausfall, bei Frauen ist androgenetischer Haarausfall in bis zu 40 Prozent der Fälle der Grund des Haarverlusts.
DHT schädigt die Haarwurzel. Östrogen schützt Haarfollikel zwar, aber mit einem sinkenden Östrogenspiegel wird der schädliche DHT Einfluss stärker. Durch die geschädigte Haarwurzel verkürzt sich Wachstumsphase der Haare bei Frauen. Sie werden dünner und fallen schlussendlich aus.
Fazit
Dieser anlagebedingte Haarausfall wird auch als androgenetische Alopezie bezeichnet. Der Östrogenspiegel sinkt bei Frauen zum Beispiel nach dem Absetzen der Pille, nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.
Erblicher Haarausfall – Auslöser die Anti-Baby-Pille bei der Frau
Die Anti-Baby-Pille enthält in der Regel Gestagen und Östrogen. Gestagen gilt bei Frauen als Hormon in der Schwangerschaft. Bei Östrogen handelt es sich um ein weibliches Sexualhormon. Der Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt kann sich positiv als auch negativ auf die Haarpracht bei Frauen auswirken.
Bei manchen Frauen wird dank des zusätzlichen Östrogens die Haare zunächst voller, glänzender und kräftiger. Die Gestagene können bei Frauen jedoch einen gegenteiligen Effekt haben und androgen wirken. Reagieren die Haarwurzeln genetisch bedingt empfindlich auf männliche Sexualhormone, sind dünnere Haare sowie Haarausfall die Folge bei der Frau.
Verhütungsmittel
Ist der Haarausfall bei Frauen auf die Einnahme der Anti-Baby-Pille zurückzuführen, kann ein Wechsel des Präparats Abhilfe bei Haarverlust schaffen. Unter Umständen ist es jedoch nötig, auf eine andere, hormonfreie Verhütungsmethode auszuweichen, um Haarausfall Symptome zu vermeiden.
Fazit
Nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille muss der Körper erst wieder „lernen“, selbst ausreichend Östrogen zu produzieren. Vorübergehend kann der niedrige Östrogenspiegel zu Haarausfall bei Frauen führen. In diesem Fall ist keine Haarausfall Behandlung notwendig. Der Körper wird sich von alleine wieder regenerieren und ausreichend Östrogen selbst produzieren. Dies kann allerdings ein paar Monate dauern.
Androgenetischer Haarausfall – Ist Schwangerschaft der Auslöser?
Meistens freuen sich Schwangere über ihre volle, gesunde Haarpracht. Dies liegt an der vermehrte Östrogenproduktion. Etwa zwei bis drei Monate nach der Geburt oder Stillzeit tritt jedoch häufig das Gegenteil auf: Die Haare werden dünn und fallen aus.
Grund hierfür ist dieselbe wie beim Absetzen der Anti-Baby-Pille. Der Östrogenspiegel sinkt nach der Geburt so rapide ab, dass die Haare im Wachstumsstadium ins Ruhe- und Ausfallstadium wechseln. Postpartale Effluvium, also ein vorübergehender Haarausfall bei Frauen nach der Geburt, ist die Folge.
Fazit
Tritt der Haarausfall aufgrund des rasch gesunkenen Östrogenspiegels nach der Geburt auf, ist keine Haarausfall – Behandlung erforderlich. Der Körper wird von selbst wieder ausreichend Östrogen herstellen. Das Stillen selbst hat keinen Einfluss auf den postpartalen Haarverlust. Oft endet der Haarausfall neun Monate nach der Geburt.
Erblich bedingter Haarausfall – Sind Wechseljahre der Auslöser?
Die Menopause wird von vielen Frauen als eine anstrengende, belastende Zeit empfunden. Die hormonelle Umstellung macht sich unter anderem in Form von Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen bemerkbar. Während der Wechseljahre tritt zudem häufig Haarausfall bei Frauen auf.
Zum telogenen Effluvium kommt es, wenn die Haarwurzeln aufgrund des absinkenden Östrogenspiegels auf die männlichen Sexualhormone empfindlich reagieren. Die Wurzel verkümmert daraufhin. Dadurch wird das Haar dünner und fällt schließlich aus.
Fazit
Die Behandlung mit Medikamenten, die gegen androgenetisch bedingtem Haarausfall helfen, können den Haarausfall bei Frauen während der Wechseljahre sowie nach der Menopause deutlich minimieren.
Androgenetischer Haarausfall – Behandlung mit dem Mittel Minoxidil
Es gibt spezielle Haarausfall Medikamente und Mittel, die bei genetisch bedingtem Haarausfall bei Frauen und Männer angewendet werden können. Hierfür kommen die Wirkstoffe Minoxidil, Alfatradiol sowie Antiandrogene in Frage. Minoxidil – Lösung oder Mittel wird äußerlich aufgetragen. Dieses Haarausfall Mittel wirkt bereits nach zwölf Wochen.
Das Haarausfall Medikament regt das Wachstum der Haarwurzeln an. Zu Beginn der Haarausfall Behandlung kann der Haarausfall kurzzeitig zunehmen. Juckreiz und Rötungen der Kopfhaut sind mögliche Nebenwirkungen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Minoxidil nicht verwendet werden. Sobald das Arzneimittel abgesetzt wird, tritt der Haarausfall wieder auf.
Androgenetischer Haarausfall – Behandlung mit Alfatradiol
Haarausfall Medikamente mit Alfatradiol werden ebenfalls auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Der Wirkstoff Alfatradiol hemmt das Enzym, das Testosteron in DHT umwandelt. Dadurch reduziert sich der schädliche Effekt des Dihydrotestosterons auf die überempfindlichen Haarwurzeln.
Es können Nebenwirkungen wie Juckreiz und Rötungen der Kopfhaut auftreten. Arzneimittel, die Alfatradiol enthalten, sollten ebenfalls nicht während der Schwangerschaft sowie Stillzeit angewendet werden.
Androgenetischer Haarausfall – Behandlung mit Antiandrogene
Antiandrogene heben die Wirkung von Dihydrotestosteron (DHT) auf. Sie verdrängen die Androgene von ihren Rezeptoren an den Haarwurzeln. Dadurch wird der Haarausfall bei Frauen und Männer gemindert. Allerdings weisen Androgene eine Gestagen-Wirkung auf. Dies kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Antiandrogene können männlichen Embryonen schädigen, Blutgerinnsel hervorrufen oder die Libido reduzieren. Aus diesen Gründen sollten Frauen vor den Wechseljahren auf Antiandrogene verzichten. Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie gerne unter dem Linke erblich bedingter Haarausfall abrufen.
Diffuser Haarausfall
Diffuser Haarausfall bei Frauen und Männer tritt nicht aufgrund einer genetischen Veranlagung auf. Er ist den äußeren Lebensumständen geschuldet. Der gesamte Kopf ist von Alopecia Diffusa betroffen. Symtome des Haarausfalls: Die Haare werden zunehmend dünner, bis sie schlussendlich ausfallen.
In erster Linie sollte versucht werden, die genauen Gründe für den diffusen Haarausfall bei Frauen und Männer zu finden. Dagegen sollte gezielt vorgegangen werden. Zur Unterstützung können bestimmte Medikamente bei Haarverlust verwendet werden. Diese versorgen die Haare mit Nährstoffen. Das fördert das gesunde Haarwachstum neuer Haare.
Fazit
Zudem können durchblutungsfördernde Mittel zum schnelleren Haarwachstum verhelfen. Nahrungsergänzungsmittel, die ausgewählte Mineralien sowie Vitamine zur Stärkung der Haare und Haarwurzeln enthalten, können zusätzlich unterstützend bei Haarverlust eingenommen werden.
Diffuser Haarausfall – Ernährung & ungesunder Lebensstil der Auslöser?
Ein häufiger Grund für diffusen Haarausfall bei Frauen und Männer ist Stress, der körperlicher als auch psychischer Natur sein kann. Schlafmangel, Rauchen oder ein Nährstoffmangel stellen weitere mögliche Auslöser für Haarverlust dar. Der Haarzyklus gerät durch den ungesunden Lebensstil aus dem Gleichgewicht und es entsteht Haarausfall.
Da das natürliche Haarwachstum eingestellt wird, fallen die Haare regulär aus, es wachsen aber keine neuen Haare mehr nach. Wenn bei der Ernährung zu wenig Zink sowie Eisen fehlt, kann kann das zu brüchigem, dünnem Haar führen. Auch die Wurzeln der Haare können bei falscher Ernährung Risse bekommen, wodurch Haare leicht brechen.
Auf die Ernährung achten
Die Ernährung spielt also bei Haarausfall eine weichtige Rolle. Vitamin B, Biotin, Vitamin C und essenziellen Fettsäuren sind wichtig für die Haare und ein Mangel dieser Vitamine kann ebenfalls zu Haarausfall bei Frauen führen. Aus diesem Grund tritt diffuser Haarausfall häufig aufgrund einer Mangelernährung auf.
Dies ist insbesondere während strenger Diäten oder bei Magersüchtigen der Fall. Eine Verbesserung des Lebensstils kann Haarausfall bei Frauen und Männer stoppen, wenn dieser die Ursache für den Haarverlust darstellt. Die Reduktion von Stress, bei Bedarf mithilfe einer Therapie, kann ebenso zum Erfolg führen wie eine Umstellung der Ernährung oder eine Rauchentwöhnung.
Diffuser Haarausfall – Ursache: Krankheiten und Medikamente
Verschiedene Krankheiten oder Medikamente können ebenfalls zu Haarausfall bei Frauen und Männer führen. Dazu zählen Störungen der endokrinen Drüsen, sprich eine Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüseninsuffizienz.
Auch Lebererkrankungen oder Nierenversagen können die Ursache von diffusem Haarausfall sein. Ebenso kann Diabetes aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels und somit einer schlechten Nährstoffversorgung der Haarfollikel Haarverlust begünstigen. Sind Krankheiten schuld am Haarausfall bei Frauen, sollten diese von einem fachkundigen Arzt behandelt werden.
Fazit
Manche Arzneimittel können ebenfalls den Haarzyklus aus dem Gleichgewicht bringen und somit zu Haarausfall bei Frauen führen. Dazu zählen blutgerinnungshemmende Substanzen, blutdrucksende Mittel, chemotherapeutische Medikamente oder Psychopharmaka. Sind Medikamente der Auslöser des Haarverlusts, kann der behandelnde Arzt eventuell ein alternatives Präparat verschreiben.
Diffuser Haarausfall – Therapie
Es ist wichtig, den Körper auf entsprechende Medikamente einzustellen. Durch eine erfolgreiche Therapie wird automatisch der Haarausfall behoben. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter Starker Haarausfall.
Traktionsalopezie / Traumatische Alopezien
Bei der Traktionsalopezie handelt es sich um einen selbst verursachten Haarausfall bei Frauen. Dieser entsteht durch einen andauernden Zug am Haar. Symptome des Haarausfalls: Die Wurzel der Haare leiert dadurch aus und das Haar fällt schließlich aus.
Traktionsalopezie / Traumatische Alopezien – Ursachen
Das Flechten von Zöpfen, häufige Tragen von engen Dutts oder Binden von straffen Pferdeschwänzen kann diesen Effekt hervorrufen. Ähnlich verhält es sich mit der traumatischen Alopezien. Hier entsteht der Haarausfall durch Manipulation von außen.
Dazu zählt das ständige Kratzen, Reißen und Reiben am Haar beziehungsweise an der Kopfhaut. Mitunter kann dies bereits durch das Tragen einer Mütze entstehen. In beiden Fällen liegt die Lösung des Problems auf der Hand: die Vermeidung des Auslösers
Traktionsalopezie / Traumatische Alopezien – Therapie
Das Verzichten auf das Tragen von Zöpfen und Mützen beispielsweise kann bereits genügen. Zusätzlich
macht es Sinn, die Struktur der Haare zu stärken. Die Mittel, die hierfür in Frage kommen, sind dieselben, die auch bei diffusem Haarausfall unterstützend wirken.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata) – Symptome des Haarausfalls
Bei kreisrundem Haarausfall bei Frauen bilden sich zunächst auf der Kopfhaut runde oder ovale, haarlose Stellen. Manchmal entzünden sich diese Stellen. Häufig werden die haarlosen Flächen im weiteren Verlauf immer größer und zahlreicher. Das führt mitunter zur völligen Kahlheit. Das Immunsystem greift die eigenen Haarwurzeln so an, dass es die Haare loslässt.
Kreisrunder Haarausfall – Ursachen
Die Ursachen sind noch nicht gänzlich geklärt, Alopecia areata zählt jedoch zu den Autoimmunerkrankungen. Alopecia areata scheint genetische Ursachen zu haben. Äußerliche Einflüsse können allerdings zum Ausbruch der Erkrankung führen. Dazu zählen unter anderem
- Stress, Medikamente
- Infektionen und Allergien
- Auch Vergiftungen (zum Beispiel durch Amalgan-Zahnfüllungen, Aluminium, Palladium oder
Quecksilber) können kreisrunden Haarausfall bei Frauen auslösen.
Kreisrunder Haarausfall – Therapie
Diese Form des Haarausfalls erfordert eine individuell angepasste, ärztliche Therapie. Die Heilungschancen stehen je nach Ausprägung unterschiedlich gut. Nicht immer ist eine Heilung möglich. Es stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, etwa unspezifische Hautirritantien, Kontaktsensibilisatoren.
Des Weiteren unspezifische sowie spezifische Immunsupressiva, Follikelstimulantien durch Minoxidil, experimentelle Behandlungsformen oder auch alternative Theapieformen. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter Kreisrunder Haarausfall.
Vernarbende Alopezien
Die meisten Haarausfalltypen zählen zu nicht-vernarbenden Alopezien. Liegt eine vernarbende Alopezie vor, bedeutet dies, dass es zur Schädigung oder Zerstörung der Haarwurzeln kommt. Diese ist irreversibel, ein Nachwachsen der Haare findet also nicht statt.
Vernarbende Alopezien – Ursachen
Ursachen hierfür können
- genetisch bedingte Störungen
- Infektionen (Bakterien, Pilze oder Gürtelrose)
- Neoplasien
- Dermatosen
- physikalische beziehungsweise chemische Einflüsse (Verbrennungen, Verbrühungen oder Verätzungen) sein.
Vernarbende Alopezien – Therapiemaßnahmen
Diese Art des Haarausfalls bei Frauen kann nur aufgehalten werden, wenn die Ursache gefunden und behoben wird. Manchmal führt die Therapie mit Antibiotika oder Kortison zum Erfolg, da so dass
das Immunsystem beruhigt und Symptome gemindert werden.